Etappe 27 - Bermuda

Radeltour auf dem Bermuda Railway Trail - eine ehemalige Zugstrecke

Bermuda
18.05. - 31.05.2022

Karibiktörn 2021 /22- Etappe 27
Eine Inselwelt weit draußen im Nordatlantik. Für uns ein idealer Ort um uns auszuruhen und unsere Reparaturen durchzuführen.


Bermuda, ein winziger Archipel mit unzähligen kleinen und größeren Inseln, weitab im Atlantik liegend.  New York ist ca. 1000 Km entfernt und liegt am nächsten. Hier treffen sich vorwiegend im April, Mai und Juni Segler*innen, die von der Karibik oder Amerika nach Europa wollen oder Amerikaner die gen Norden ziehen.

Bermuda hat uns vom ersten Anblick, als wir morgens durch den sehr schmalen Cut in die Bucht von St. George kamen, beeindruckt. Die Landschaft erinnerte uns mit der felsenzerklüfteten Küste und den niederen Nadelbäumen an nordeuropäische Küstenlinien. Da fühlen wir uns gleich daheim.

Bermuda ist vulkanischen Ursprungs, wobei das kaum wahrzunehmen ist, denn das meiste davon ist unter See und die höchste Erhebung beläuft sich auf 79 m. Die felsenzerklüftete Küstenlinie erzählt noch davon. Die sechs größeren, schmalen Inseln sind mit Brücken und Dämmen verbunden und von einem Ende zum anderen sind es ca. 40 Km. Steht man mittig auf dem höchsten Punkt kann man die ganze Inselwelt überblicken. Von Norden und Westen her ist Bermuda von einem immensen Korallenriff geschützt.

Dieses Riff wurde auch den ersten Siedlern zum Verhängnis. 1612 lief ein Schiff von England kommend mit britischen Siedler*innen auf dem Weg nach Virginia USA auf dem großen Riff auf, was zur ersten Besiedelung der Inselgruppe führte. Heute ist Bermuda britisches Überseeterritorium mit eigener Regierung, Landessprache ist englisch und die Währung sind Bermudian Dollars oder USDollars. Insgesamt wirkt es auf uns „very british“. Die Menschen sind ausgesprochen freundlich und zuvorkommend, was schon mit der herzlichen Begrüßung der Funkstation auf hoher See beginnt.

Der Lebensstandard ist sehr hoch und so sind es auch die Preise, alles muss eingeführt werden. Die Bermudians produzieren fast nichts, sondern erwirtschaften ihr Vermögen im Finanzsektor und mit dem Tourismus (vorwiegend Kreuzfahrschiffe und Amerikaner). Beim Einkaufen haute es uns auch fast um. Wir waren schon die Preise der BVIs gewohnt, aber das hier toppte es noch. Eine Wassermelone für 25 USD, zwei Bier für 20 USD. Gut, dass wir noch Vorräte haben.

Wir hatten einige Projekte hier zu erledigen – Baum reparieren lassen, Autopiloten Keilriemen austauschen und auf dem PC ein Backup für Sailmail installieren und noch Dies und Das. Zum Glück fanden wir gleich am zweiten Tag einen kompetenten Rigger und Schweißer, der sich um unseren Baum kümmerte, denn das war am dringendsten. Der Autopilot war schnell ausgebaut und der Riemen ausgetauscht, aber wie gehört das nun wieder zusammenhatten? Hmmm, mit dem großen Wissen der Seglergemeinschaft klappte es dann. St. George, ein ruhiger, hübscher Ort mit vielen historischen Gebäuden (Weltkulturerbe), war ein idealer Ort dafür. Nach fünf Tagen hatten wir wieder alles beisammen und die Inselerkundung konnte beginnen.

Mit dem Rad machten wir uns auf den Weg. Zunächst meinten wir, dass wir zufällig in einer Villengegend ankern. Als wir nun mit dem Rad loszogen, stellten wir fest, dass die gesamte Insel eine große Villengegend ist. Ein prächtiges Anwesen reiht sich an das andere. Dazwischen stehen unzählige Kirchen und viele Golfplätze. Auffällig ist, dass alle Häuser (außer in der Hauptstadt) zweistöckig sind und das für Bermuda typische weiße Giebeldach haben, um jeden Tropfen Wasser aufzufangen.

Wir verbringen einige sehr entspannte Tag, radeln durch die Gegend, schwimmen an sagenhaften Buchten mit pinkfarbenen Sandstränden.

Langsam stellt sich Wehmut ein, da wir nun endgültig diese Wasserwelt in Türkis verlassen werden. Am 31.05 starten wir zu den Azoren, wo wir hoffentlich Mitte Juni ankommen. 1800 Seemeilen liegen vor uns.

Tourdaten

Start und Ziel: Bermuda
Distanz:
35 NM
Gesamtzeit:
13 Tage

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