Etappe 18 - Karibik - St. Vincent & die Grenadines

Blick vom Mast / Tobago Cays

Die Grenadines - Mayreau, Tobago Cays, Bequia
18.01.2022 - 31.01.2022

Karibiktörn 2021 /22- Etappe 18
In den Grenadines erwartet uns Karibik pur - mehr Karibik geht fast nicht mehr.


Von Carriacou segeln wir bei schönem Wind nach Union Island, das schon zu St. Vincent gehört. Da die karibischen Inseln meist Inselstaaten sind, wechseln wir praktisch immer wieder das Land, müssen somit neu einklarieren, d.h. zig Formulare ausfüllen, per Mail versenden und vor Einreise einen PCR Test machen und dann in die verschiedenen Offices vorstellig werden.

Nach erfolgreicher Einklarierung bleiben wir nur eine Nacht und segeln gleich weiter zur kleinen Nachbarinsel Mayreau, und werfen in der Salinebay unseren Anker. Mayreau ist eine kleine Insel mit ein paar hundert Einwohner*innen. Wunderschöner Sandstrand, tolles Schnorcheln und Pelikane, die sich neben uns ins Wasser stürzen.  Steil steigen wir vom Strand in den kleinen Ort hoch, der schon mal bessere Zeiten mit mehr Tourist*innen sah. Viele kleine, bunte, teils windschiefe Bars warten auf Gäste. Die Leute hier bekommen keinerlei staatliche Unterstützung für die letzten zwei Jahre, in denen sie praktisch keine Einnahmen hatten. Sie hoffen nun darauf, dass die Besucherzahlen wieder steigen. Wir drücken die Daumen.

Von hier sind es nur ein paar Seemeilen zu den Tobago Cays.

Die Tobago Cays sind die Karibik pur – mehr Karibik geht fast nicht mehr. Fünf kleine, unbewohnte Inselchen mit Palmen und weißem Sandstrand liegen geschützt von einem ca. zwei Seemeilen langen Riff – dem Horseshoe Reef, mitten im türkisblauen Wasser.  Boahh – wir sind hin und weg.

Direkt vor dem Riff finden wir guten Ankergrund. Der Atlantik donnert mit Wucht an das Riff, der Wind pfeift im Rigg und rüttelt an den Wanten, aber wir liegen dennoch relativ ruhig.  Um unser Schiff schwimmen große Schildkröten, heben träge den Kopf aus dem Wasser und tauchen wieder ab. Aus zwei Tagen werden vier Tage und wir verbringen viel Zeit im Wasser, schnorcheln an den kleinen Inseln entlang, beobachten die Schildkröten, sehen unzählige kleine und große Fische und auch ein paar Stingrays.

Kleine Boote mit so klingenden Namen wie „Stay fresh“ oder „Jesus is my rock“ kommen vorbei und bieten Bananabread oder Tuna an – „Gschäftle“ auf dem Wasser. Auf der winzigen Insel „Petit Bateau“ ist eine Strandbar aufgebaut – einige Holztische im Sand und vier große Grills. Romeo und seine Crew tischen zum Lobsteressen auf. Wir sind dabei und verbringen einen lustigen Abend mit sehr leckerem Fisch und Lobster mit den Crews von Papaki, Dulcinea, Nova und Maria Noa.

Alle Schiffscrews mit denen wir näher Kontakt haben, sind für die nächsten Jahre in der Karibik. Karibik unlimited. Wir müssen langsam anfangen zu planen, wann wir wo sein wollen, denn wir haben Halbzeit und haben auch einen weiten Weg zurück. So ziehen wir weiter Richtung Norden.

Unser nächster Stopp ist auf der kleinen Insel Bequia, die 6 Seemeilen südlich von St. Vincent liegt. Port Elizabeth (Hauptstadt) ist ein quirliger, bunter Ort mit Sandpisten, palmengesäumten Stränden, Cafés, einer Markthalle…. Drumherum in den grünen Hügeln stehen farbenfrohe Häuser. Davor, in der Admiralty Bay, ankern viele Yachten.

Sehr angenehm für die Yachties ist, dass es einige Dingi-docks gibt, vor den Restaurants, der Markthalle, Immigration Office…. Somit kann man quer durch die Bucht düsen und überall festmachen. Es fühlt sich ein bisschen an, wie wenn man zu Hause mit dem Radl unterwegs ist.  Auch hier spielt sich viel auf dem Wasser ab. Morgens rufen wir z.B. über Funk Mirandas Wäscheservice an, die sogleich mit ihrem quietschgrünen Boot angebraust kommt, einer bringt Brot und Baguette vorbei, der nächste bietet frischen Lobster. Manchmal klopft auch die Crew eines benachbarten Schiffes an, die einfach mal „Hallo“ sagen wollen. Ein sehr gemütliches Dasein im Wasser.

In Bequia verlassen wir den Staat St. Vincent und müssen ausklarieren, d.h. wieder ins Office und Papierkram. Für den nächsten Inselstaat St. Lucia müssen wir wieder einen PCR-Test machen, der hier sage und schreibe 150,- € pro Person kostet. Ufff. Insgesamt ist das Leben in der Karibik teuer, aber das toppt alles.

Die Hauptinsel St. Vincent lassen wir aus und segeln am 31.1.22 nach St. Lucia.

Tourdaten

Start: Carriacou - St. Vincent
Ziel:
Bequia
Distanz:
50 NM
Segelzeit:
4 Tage
Gesamtzeit:
14 Tage
Max. Windstärke:
16 Kn

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