Etappe 21 - Karibik - Dominica

Ausflug im Indian River

Dominica
24.02 - 06.03.2022

Karibiktörn 2021 /22- Etappe 21
Dominica ist die ursprünglichste der Karibikinseln und es heißt: „Käme Kolumbus heute nach Dominica, so würde er es wiedererkennen“.


Mit wechselnden Windstärken von Flaute bis 20 Knoten hatten wir auf unserem Nachttörn ziemlich zu tun, aber genossen es auch im Dunkel durch das schwarze Wasser zu ziehen. Vormittags warfen wir im Norden der Insel in Portsmouth den Anker. Die Einklarierung mit Customs, Immigration und Healthoffice beschäftigte uns noch den ganzen Tag, aber dann war es geschafft. In Portsmouth trafen wir unsere „Jungcrew“, meine Tochter Ronja und ihr Freund Pius, die die nächsten zweieinhalb Wochen bei uns an Bord verbrachten. Ein freudiges Wiedersehen nach einem halben Jahr.

In Portsmouth herrschte reges Treiben und in kleinen Lädchen und auf der Straße wurden Gemüse, Obst und Fisch angeboten. Alles ist „very basic“, wirkte etwas improvisiert, aber das Leben pulsierte gelassen und die Menschen waren freundlich, ohne aufdringlich zu sein. Wie alle karibischen Inseln ist auch Dominica von Hurricanes bedroht und zuletzt zerstörte Hurricane Maria im September 2017 große Teile der Gebäude und Infrastruktur und vieles befindet sich noch im Aufbau.

In Dominica soll es 365 Flüsse geben, für jeden Tag einen. Wir haben sie nicht gezählt, aber das Land ist sichtbar geformt vom Wasser. Bei Portsmouth mündet der Indian River, der früher als Handelsweg genutzt wurde. Heute ist er Arbeitsplatz für viele Guides, die die Tourist*innen den Fluss hinauf paddeln und auch wir verbrachten einen Nachmittag in dieser zauberhaften, verschlungenen und teils mystischen Flusslandschaft inmitten der Mangrovenwälder.

Dominica (nicht zu verwechseln mit der dominikanischen Republik) ist knapp 50 Kilometer lang und 23 Kilometer breit und hat ca. 73.000 Einwohner. Fast unmittelbar am Meer steigen steil die Berge und Vulkankegel bis auf ca. 1400 m an. In diesen Höhen bleiben die Wolken hängen und bescheren der Insel häufige Schauer und auch wunderschöne Regenbogen. Wir lernen jedenfalls schnell, dass es gut ist, immer eine Regenjacke dabei zu haben.

Oberhalb von Portsmouth beginnt der Regenwald und ein Taxi bringt uns zum Syndicate Wasserfall und gleichnamigen Trail. Ein sorgsam angelegter Weg, der uns in einer großen Schleife durch den Wald führt und immer wieder spektakuläre Aussichten in die Umgebung bietet. Der Wald hat alles eingenommen und mit dichtem Blätterwerk, Wurzeln, Lianen und Ästen überzogen, dazwischen rauschen Flüsse und tauchen große Wasserfälle auf und um die großen Blüten schwirren Kolibris.

Von dort laufen wir den Waitakubuli Trail Nr. 11 nach Portsmouth zurück. In Dominica gibt es den ersten und einzigen Weitwanderweg in der Karibik mit dem klingenden Namen Waitakubuli. In 14 Etappen führt der Waitakubuli Trail von Süd nach Nord durch die Insel. Den Weg zu erhalten ist eine großartige Leistung, wenn man betrachtet, wie schnell sich der Regenwald jeden kleinen Fleck wieder zurückholt.

Sowohl im Norden als auch im Süden der Insel machten wir gemeinsam mit einer Tauchschule spektakuläre Tauchgänge an steilabfallenden Riffs, durch eine Höhle, durch Unterwassergärten. Ein schwereloses, wunderbares Erlebnis unter Wasser.

Wir wollten nochmals in den Süden der Insel nach Roseau und zogen am 03.03. die Segel. Ganz unerwartet begegneten wir einer Gruppe Pilotwale/ Grindwale, die an uns vorüberzogen. Wow – unsere ersten Wale.

In Roseau, der Hauptstadt von Dominica, legen große Kreuzfahrtschiffe an und es wirkt skurril, wenn inmitten der größtenteils einstöckigen Bebauung des Ortes eine vielstöckige Stadt vorbeischwimmt. Für die Menschen dort ist es ein Segen, dass der Tourismus wieder langsam beginnt, denn es gibt Arbeit für gut ausgebildete Guides und Taxifahrer, bringt Geld für den dringend anstehenden Aufbau des Landes. Das versöhnt uns etwas mit den Cruiseships.

Dominica war Drehort für den Hollywoodstreifen „Fluch der Karibik“ und wir wissen schon, was wir uns demnächst anschauen werden:).

Tourdaten

Start: Martinique
Ziel:
Dominica
Distanz:
58 Seemeilen
Segelzeit:
2 Tage
Gesamtzeit:
11 Tage
Max. Windstärke:
23 Kn

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